Exportieren

Die Exporte dürften die Niederlande bis Ende 2012 aus der Rezession führen, so die Frühjahrsprognose der EU-Wirtschaftsexperten. Zum Beispiel nach Russland. Die Exporte in dieses Land sollen in diesem Jahr um sechs Prozent steigen. Neele-Vat Logistics in Rotterdam will mitwachsen und plant deshalb, die Lieferungen nach Russland in den kommenden Jahren auszubauen.

Das Land der Matrjoschkas schreit förmlich nach Waren, zum Beispiel Halbfertigprodukten für die Automobilindustrie. In der ersten Jahreshälfte 2011 ist die Nachfrage nach Autos gegenüber 2010 um eine halbe Million gestiegen. Es besteht auch ein dringender Bedarf an Landmaschinen, um die riesigen Ackerflächen jenseits von Moskau, dem Ural und weit darüber hinaus zu bearbeiten.

Dies bietet große Chancen für niederländische Unternehmen in den Bereichen Logistik und Transport. Der Export nach Russland erfordert jedoch Geduld und eine gute Vorbereitung, sagt Peter Vinke, Direktor von Neele-Vat Logistics: "Ein falsches Semikolon oder ein Rechtschreibfehler kann ein Grund sein, eine Ladung tagelang an der Grenze stehen zu lassen.

Um loszulegen, muss man Recherchen anstellen und dabei die sich ändernden Gesetze und Vorschriften, die unterschiedlichen Geschäftspraktiken und die technischen Möglichkeiten berücksichtigen, erklärt er. Russland hat nicht nur andere Vorschriften, sondern zum Beispiel auch ein anderes Eisenbahnsystem.

Ein gutes Netzwerk mit Partnern und Beziehungen in Russland und den Nachbarländern ist dabei entscheidend, sagt Vinke. Der Gefälligkeitsfaktor ist groß, es geht zunächst darum, das Vertrauen des Käufers zu gewinnen. Letztlich wird der Löwenanteil in Russland entschieden".

Nach den Vorbereitungen beginnt man mit der Auswahl des Tores. Finnland ist normalerweise der kürzeste Seeweg für hochwertige Güter. Neben St. Petersburg werden die baltischen Staaten häufig für Massengut und Container genutzt. Eine weitere Möglichkeit ist der Bahntransport über Polen und Weißrussland. Dann muss man sich überlegen, welche Modalitäten man wählt, wobei die Umschlag- und Lagermöglichkeiten und natürlich die Anforderungen des Kunden zu berücksichtigen sind.

Die Mitgliedschaft Russlands in der Welthandelsorganisation und in der Zollunion sollte alles ein wenig einfacher machen. Zumindest theoretisch. Aber es gibt auch Widerstand, und zwar von innen", weiß der Rotterdamer. Man kann die russische Bürokratie nicht von heute auf morgen ändern.

Neele-Vat Logistics in Rotterdam - zweihundertdreißig Mitarbeiter, sechs europäische Standorte und einhundertdreißig Millionen Umsatz - schickt jeden Tag sieben Lkw in die Region Moskau. Das entspricht einem Umsatz von etwa drei Millionen Euro pro Jahr.

Es geht noch nicht so schnell wie gewünscht, aber es gibt ein deutliches Wachstum. Wir sind jetzt viereinhalb Jahre dabei und wollen in der kommenden Zeit noch mehr Rendite aus unseren Exporten nach Russland herausholen. Und das wird sicher gelingen, ist der Direktor von Neele-Vat Logistics überzeugt.

Möchten Sie mehr über Logistik und Russland erfahren? Am 26. Juni organisiert Window to Russia in Den Haag einen eintägigen Kurs zu diesem Thema. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den logistischen Vorteilen der Zollunion zwischen Russland, Weißrussland und Kasachstan.

Eine umfassendere Orientierung ist während der Russlandwoche vom 12. bis 15. Juni möglich. Zwei Nachmittagsseminare und ein zweitägiges Symposium in dieser Woche befassen sich mit Investitionen in Russland (12. Juni, Bilderberg Garden Hotel, Amsterdam), Geschäften in Russland (13. und 14. Juni, Golden Tulip Hotel, Doorwerth) und Bildungsinnovationen mit Russland (15. Juni, KPC Groep, Den Bosch).

Die in Brabant ansässige Organisation Window to Russia fungiert seit vielen Jahren als erfolgreicher Matchmaker für niederländische und russische Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NRO) als verlängerter Arm halbstaatlicher Organisationen. Weitere Informationen über Window to Russia, seine Seminare, Kurse und Symposien finden Sie unter: www.vensternaarrusland.nl.