Hier können Exporteure, Importeure und ihre Logistikdienstleister auf einen Blick sehen, was sie tun müssen, um ihre Fracht auch nach dem Brexit schnell nach und aus dem Vereinigten Königreich zu transportieren. Der Start der Website Getreadyforbrexit.eu markiert den Beginn der internationalen Informationskampagne, die die gesamte Logistikkette im Vorfeld des Brexit begleiten soll.
Schritt für Schritt
Die Website konzentriert sich auf die Information und Aktivierung von Akteuren in der Logistikkette, wie Importeure, Exporteure, Spediteure und Transporteure. Für jede Zielgruppe wurde eine "Customer Journey" erstellt, die Schritt für Schritt aufzeigt, welche Maßnahmen wann und von wem ergriffen werden müssen, um auch nach dem 29. März 2019 schnell über niederländische Häfen ein- oder ausführen zu können.
Gemeinsame Lösung
Die kooperierenden Parteien rufen die Logistikkette dazu auf, sich der gemeinsamen Lösung für den Brexit in den niederländischen Häfen anzuschließen. Der einheitliche Ansatz wird eine reibungslose Abwicklung der Zollformalitäten im Zusammenhang mit dem Brexit gewährleisten.
Eine niederländische Kettenlösung
Initiatoren von Get Ready for Brexit sind Portbase, die Hafenunternehmerorganisation Deltalinqs, die Interessenverbände FENEX, evofenedex und Transport en Logistiek Nederland/AFTO. Gemeinsam mit dem niederländischen Zoll, den Hafenbetrieben von Amsterdam und Rotterdam, Fährbetreibern und Shortsea-Terminals arbeiten sie seit September dieses Jahres an einer einheitlichen niederländischen Kettenlösung für den Brexit in den niederländischen Häfen, die mit den europäischen Rechtsvorschriften übereinstimmt.
100% digital
Die Bestandteile dieses Konzepts sorgen für eine 100 % digitale und automatisierte Abwicklung der Zollformalitäten bei optimaler Wiederverwendung der Daten. Alle Informationen kommen der Ladung zugute. Sowohl für den Kurzstreckenseeverkehr als auch für den Fährverkehr wird eine einzige Anlaufstelle für alle Terminals geschaffen. Dies ermöglicht eine intelligente Überwachung durch den Zoll mit minimalen Eingriffen in den Prozess.
Nicht zurücklehnen
Nach dem Brexit wird es noch attraktiver sein, insbesondere über niederländische Häfen nach und aus dem Vereinigten Königreich zu fahren. Portbase-Direktor Iwan van der Wolf: "Als nationales Hafengemeinschaftssystem hat Portbase eine koordinierende Rolle beim Zustandekommen der notwendigen gegenseitigen Vereinbarungen und der Entwicklung des erforderlichen IKT-Prozesses. In den letzten Monaten wurde bereits viel erreicht und eine zentrale Arbeitsmethode wurde von allen beteiligten Parteien angenommen. Wir können uns jedoch nicht zurücklehnen, denn ehe man sich versieht, ist der 29. März da. Und dann müssen wir wirklich bereit sein.
Eine neue Realität
Der bevorstehende Brexit schafft eine neue Realität für die Logistikketten zwischen den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Unabhängig vom Ausgang der politischen Verhandlungen wird jede Form des Brexit zu Zollformalitäten im Kurzstreckenseeverkehr und Fährverkehr führen. Im Falle eines sehr realen "No Deal" sogar unmittelbar nach dem 29. März 2019. Aber auch bei einem weichen Brexit sind - anders als viele denken - Zollformalitäten in naher Zukunft vorprogrammiert. Wenn wir uns als Logistikkette jetzt gemeinsam darauf vorbereiten, können alle Güter auch nach dem Brexit schnell durch die niederländischen Häfen gehen. Wenn wir das nicht tun, werden wir nach dem Brexit gemeinsam stillstehen", sagte Steven Lak vom Hafenunternehmerverband Deltalinqs.
Aufgabe und Verantwortung
Damit die niederländische Hafenlösung funktioniert, müssen alle Glieder der Logistikkette mitmachen und sich rechtzeitig vorbereiten. Wenn eine Partei die Zollformalitäten nicht rechtzeitig erfüllt, kommen alle Glieder der Kette zum Stillstand. Vom Exporteur, Importeur, Spediteur und Zollagenten bis hin zum Spediteur, Terminal, Schifffahrtsunternehmen, Schiffsmakler und Fährbetreiber hat jede Partei eine Aufgabe und eine Verantwortung. Wenn alle immer rechtzeitig handeln und die richtigen (Zoll-)Informationen weitergeben, wird die gesamte Fracht auch nach dem Brexit zügig über die niederländischen Häfen nach und aus dem Vereinigten Königreich befördert.
Tief ins Hinterland
Bart Jan Koopman, Direktor von evofenedex: "Deshalb ist die internationale Kampagne so unglaublich wichtig. Die Transportkette reicht bis tief ins Hinterland. Auch Verlader und Spediteure in Polen und Deutschland müssen wissen, was sie tun müssen, um ihre Waren nach dem Brexit schnell und problemlos über die niederländischen Häfen nach und aus dem Vereinigten Königreich transportieren zu können.
Quelle: https://www.tln.nl