Durch den Aufbau einer API-Plattform will BluJay von der breiten gemeinsamen Nutzung und Anreicherung von Daten innerhalb der logistischen Lieferkette profitieren. Doug Surrett, Chief Product Strategist, enthüllte die Neuigkeiten über die Plattform auf dem jährlichen SOAR Summit des Logistiksoftwareanbieters.
In einer Welt, die sich in Richtung "Null am Zähler" bewegen muss, ist ein leicht zugänglicher Informationsaustausch unerlässlich. Vor diesem Hintergrund, so Surrett, hat der Anbieter mit der Entwicklung der BluJay-API-Plattform begonnen, die es Unternehmen - auch Nicht-Kunden - ermöglicht, Daten aus den Systemen des Anbieters zu nutzen und anzureichern.
BluJay-API-Plattform
"Die BluJay-API-Plattform soll ausdrücklich in der Lage sein, sich umfassend mit IT-Anwendungen von externen Softwareanbietern zu verbinden. Außerdem geht es nicht so sehr darum, die Geschwindigkeit in der Kette zu erhöhen, obwohl das natürlich ein positiver Effekt sein kann. Ziel ist es, ein Ökosystem zu entwickeln, das unseren Kunden, aber auch anderen Unternehmen, einen einfacheren Datenaustausch ermöglicht." Laut dem Chief Product Strategist ist die BluJay API-Plattform noch nicht einsatzbereit. "Wir wollen sie Mitte 2019 auf den Markt bringen."
Makro-Optimierungsdienst Eine weitereNachricht des IT-Dienstleisters betraf einen neuen Dienst, den er in Europa anbietet. Dabei handelt es sich um einen Makro-Optimierungsdienst, bei dem der Anbieter die Netze von beispielsweise drei Versandkunden vergleicht, von denen jeder sein eigenes Vertriebsnetz hat. Zuvor hatte das Unternehmen diesen Service bereits in den USA, dem Heimatmarkt des Softwareunternehmens, angeboten. Dort war die Begeisterung nicht sehr groß. Surrett: "In Europa stelle ich viel mehr Begeisterung für unseren Makro-Optimierungsdienst fest. Die Unternehmen hier sind mehr auf Nachhaltigkeit und Umwelt bedacht." Der Service soll den Unternehmen die Einsicht vermitteln, dass ihre eigenen Vertriebsnetze in Teilen denen des Konkurrenten oder Rivalen ähnlicher sind, als es dem Unternehmen bewusst ist. "Wir zeigen einige der Daten aus den verschiedenen Netzen, natürlich ohne sensible Daten zu zeigen. Es gibt große Möglichkeiten für Kosteneinsparungen und CO2-Reduzierung. Die EU ist dazu eher bereit als die USA".
Wachstum der BluJay-Kundenzahl
Laut Surrett hat BluJay ein gutes Jahr hinter sich. "Um ein Beispiel zu nennen: 2017 haben unsere Kunden zusammen 45 Millionen Zollanmeldungen bearbeitet. Im Jahr 2018 war diese Zahl auf 58 Millionen gestiegen." Die Zahl der Kunden des Unternehmens in Europa ist zwischen 2017 und 2018 von 3.800 auf 5.000 gestiegen. "Ich denke, dass es in Europa noch viel Kundenpotenzial gibt. Das Interesse an Technologie nimmt auf jeden Fall zu, damit holt Europa gegenüber den USA auf."
Neele-Vat Logistik
Einer der Kunden des Logistiksoftwareanbieters ist Neele-Vat Logistics. Der Logistikdienstleister war in den letzten Jahren alles andere als untätig. Allein im Jahr 2018 tätigte er eine Akquisition (Oostvogels in Breda), eröffnete ein neues Distributionszentrum und einen neuen Cross-Dock-Standort. Auch Neele und Vat Logistics selbst haben vor nicht allzu langer Zeit fusioniert. Laut IT-Manager Edwin Valstar und Niederlassungsleiter Johan Verhoeff sind die LDVs dabei, die Einführung der digitalen Plantafel des Softwareanbieters abzuschließen. Diese ist Teil der TMS-Version 17.2. "Wir erwarten, dass wir damit die Geschwindigkeit bei der Planung unserer Sendungen erhöhen können. Die Plantafel verfügt unter anderem über eine Drag-and-Drop-Funktion", sagt Valstar.
Umsetzung der Plantafel
Die Umsetzung der Plantafel sei sehr wünschenswert, argumentieren die beiden. Verhoeff: "Es ist jetzt wichtig, sie intern richtig zu positionieren. Eigentlich ist es ein TMS-Projekt, aber die Einführung betrifft auch die anderen Module wie das WMS. Durch die Verknüpfung der Daten aus mehreren Systemen können wir zum Beispiel früher sehen, wie viele Lademeter benötigt werden, aber wir können auch die Sendungen in der Kette besser verfolgen."
Neue Technologie
In naher Zukunft steht ein Crossdock-Modul zur besseren Verwaltung und Überwachung der internen Palettenbewegungen auf dem Programm. Valstar: "Wir befassen uns auch mit Datenanalysetools und möglicherweise mit Technologie für Process Mining. Wir nehmen zunehmend neue Aktivitäten in unser Geschäft auf, wie zum Beispiel das 22.000 m2 große Misch- und Abfülllager auf der Maasvlakte. Die Technologie könnte die Zusammenführung und Verknüpfung bestehender mit neuen Aktivitäten unterstützen."
Etikettenroboter
Ergänzend zu den neuen Lagern und Anschaffungen verdient laut Verhoeff auch ein Etikettenroboter-Projekt Aufmerksamkeit. "Wir investieren mehr und mehr für unsere Kunden. Ein gutes Beispiel ist die Anschaffung des Etikettierroboters. Der Roboter sorgt dafür, dass neutrale Sackware oder Kartons mit einem eigenen Etikett versehen werden können, sobald eine Nachfrage besteht. Die Anschaffung des Roboters führt zu einem geringeren Lagerbestand und kürzeren Lieferzeiten."
Quelle: logistics.co.uk